Ende letzten Jahres haben wir im Rahmen unseres Studiums zur Sozialen Arbeit ein Projekt an der Alice-Salomon-Schule am Standort Herrenhausen durchgeführt. Unter dem Titel „Mehrdimensionaler Blickwinkel für Diskriminierung und Rassismus“ haben wir uns gemeinsam mit zwei Klassen (MFA22J und FOS11A) über vier Wochen im Politikunterricht mit der Vielfalt von Diskriminierung und Rassismus beschäftigt. Dabei war es uns wichtig, einen Raum der Information, Perspektiven, Eigenreflexion und Kooperation zu schaffen.
Durch kurze theoretische Inputs, in welchen wir vor allem die Kernpunkte und Bedeutung der Begrifflichkeiten herausgearbeitet haben und auf dessen verschiedene Formen eingegangenen sind, konnten die Schüler/-innen Grundwissen zu dem Thema erlangen und wurden dafür sensibilisiert. Zusätzlich zu Videomaterialien, die der Vertiefung der Thematik dienten, wurden zwischendurch Methoden und Aufgaben zur Selbstreflexion angeleitet. In Anlehnung an das Leitbild der Schule, wo es um die Vermittlung von Kompetenzen für ein verantwortungsbewusstes Handeln geht, sollten die Schüler/-innen dabei erkennen, inwieweit sie selbst von dem Thema betroffen sind und sich in bestimmten Situationen kritisch hinterfragen.
Da Diskriminierung und Rassismus nicht nur im Alltag und durch Strukturen in einer Institution verankert sind, sondern auch in den sozialen Medien stattfinden, sind wir zusätzlich auf „Hate-Speech“ eingegangen. Außerdem haben wir Bezug zur Antidiskriminierungsstelle Hannover (ADS) genommen und auf interne Beratungsmöglichkeiten der Schule hingewiesen.
Zum Schluss haben sich die Schüler/-innen in Kleingruppen mit unterschiedlichen Kampagnen, Organisationen und Projekten, die sich mit Anti-Diskriminierung beschäftigen, auseinandergesetzt. Sie konnten selbst entscheiden, wo ihr Interesse liegt und mussten dabei auf die Meinung der anderen Gruppenmitglieder Acht geben. Im Anschluss wurden die Inhalte auf Plakate visualisiert und im Eingangsbereich der Schule ausgestellt, damit auch andere Schüler/-innen und Lehrkräfte sich informieren können.
Obwohl das Thema für die Schüler/-innen nicht neu war und sie bereits im Unterricht darüber gesprochen haben, wurde uns in der Abschlussrunde rückgemeldet, dass sie aus dem Projekt vieles mitnehmen konnten. Sie haben Lösungsansätze, Beratungsangebote und Organisationen kennengelernt und sich über ihre eigenen Erfahrungenausgetauscht. Darüber hinaus nehmen sie für die Zukunft mit, dass man sich bewusster machen muss, wie sich der andere bei Aussagen oder Handlungen fühlt. Des Weiteren ist es wichtig in diskriminierenden Situationen nicht wegzuschauen, sondern sich einzusetzen.
Wir haben uns bei dem Projekt vonseiten der Schule sehr gut angeleitet gefühlt und konnten während der Durchführung in den Klassen wertvolle Erfahrungen sammeln.
Vielen Dank für diese Möglichkeit!
Liv und Julian
(Studierende der Hochschule Hannover)