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Jede Stimme zählt! – auch die der Kleinen

Zum Beginn des Schuljahres haben wir uns im Rahmen des Politikunterrichts mit den Landtagswahlen beschäftigt. Zusätzlich zum standardmäßigen Kurrikulum, welches sich mit dem politischen Aufbau unseres Landes und dem Ablauf der Wahlen beschäftigt, hat Herr Buck uns eine weitere spannende Aufgabe gestellt. Es sollte darum gehen, weitere Möglichkeiten kennenzulernen, um an der politischen Gestaltung unseres Landes teilzunehmen.

In unserer Verfassung ist das Demokratieprinzip verankert, nach dem alle Staatsgewalt vom Volk ausgeht. Es festigt unser Wahlrecht und ermöglicht es uns in regelmäßigen Wahlen Repräsentant/-innen in unsere Parlamente zu wählen. Allerdings können wir auch noch auf anderen Wegen die Politik mitbestimmen - und das auch noch deutlich lokaler.

Das Bundesland Niedersachsen ist in insgesamt 87 Wahlkreise aufgeteilt. In diesen Wahlkreisen stellen sich Abgeordnete der Parteien zur Wahl, die als unsere Volksvertreter/-innen in den Landtag einziehen möchten. Die Kandidat/-innen sind je nach Wahlkreis unterschiedlich, können sich jedoch überschneiden. Die meisten kommen auch aus dem Wahlkreis, in dem sie antreten und haben dort ihre Parteibüros. Eine Möglichkeit der Partizipation ist es zu, von den Parteien benannten Sprechzeiten, in die Parteibüros zu gehen und seine Anliegen persönlich vorzustellen. Wir haben uns in der Schule für eine noch einfachere Methode entschieden und an die Kandidat/-innen in unseren jeweiligen Wahlkreisen E-Mails geschrieben.

Wir haben uns als Klasse für ein Thema entschieden, welches uns in unserer Tätigkeit als Tiermedizinische Fachangestellte, regelmäßig begegnet und in uns Betroffenheit auslöst. Wir haben uns an die Abgeordneten gewendet und sie zu der immer größer werdenden Zahl an durch Rasenmähroboter verletzten Igeln und Kleintieren befragt. Immer mehr Menschen erfreuen sich über die Arbeitserleichterung und legen sich einen Rasenmähroboter zu, ohne über die Gefahren nachzudenken. Und so sieht man im Internet immer häufiger Bilder von schwer verletzten oder verstorbenen Igeln. In der Praxis einer Klassenkameradin, wurde sogar eine Französische Bulldogge eingeliefert, die nach einem Zusammentreffen mit einem solchen Roboter im eigenen Garten schwer an der Pfote verletzt worden ist.

All dies Leid - obwohl es mittlerweile technisch oder durch fachgerechte Absicherung des Geländes sehr leicht möglich ist, die Tiere vor diesem Schicksal zu schützen.

So versendeten wir also an alle Parteien und ihre Vertreter/-innen E-Mails, um zu sehen welche Antworten wir zurückbekommen würden.

Diese Antworten sind nun in der Pausenhalle der Alice-Salomon-Schule am Standort Herrenhausen ausgestellt.

Sie reichten über komplette Stille, automatische Antworten und über Weiterempfehlungen an andere Politiker und Gremien bis hin zu liebevollen Antworten mit eigenen Ideen seitens der Kandidat/-innen.

Eine der erfreulichsten Antworten (pdf) kam aber von Olaf Lies, dem Niedersächsischen Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz. Er hat von sich aus einer Mitschülerin einen Brief geschrieben, nachdem er von seinen Parteikolleg/-innen über unser Anliegen informiert worden ist. In seinem Brief unterstützt er einige unsere Ideen, wie eine Bundesratsinitiative, bietet aber auch an eine aktive Öffentlichkeitsarbeit des Umweltministeriums zu diesem Thema an.

Während wir bereits durch den grundsätzlichen Lernstoff viel über die Bedeutung unseres Wahlrechts gelernt haben, haben wir durch diese Aufgabe noch viel mehr über unsere Möglichkeiten zur politischen Partizipation lernen können - wie viel einige E-Mails und Anfragen bereits bewirken können.

So hoffe ich, dass viele meiner Mitschülerinnen und Mitschüler in dieser und den folgenden Wahlen von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Und wenn ihnen ein Thema besonders am Herzen liegt, es in Erwägung ziehen, sich direkt an ihre Abgeordneten bzw. Kandidaten zu wenden.

 

Katharina Wilkending TFA20D